
Das Finden der richtigen Investoren ist eine der kritischsten Aufgaben für Startup-Gründer. Es geht dabei nicht nur ums Geld – der richtige Investor kann dein Unternehmen mit Erfahrung, Netzwerk und strategischer Beratung zum Erfolg führen. Der falsche Investor hingegen kann dein Startup in die falsche Richtung lenken oder sogar zerstören.
Viele Gründer machen den Fehler, das erste Angebot anzunehmen oder sich nur auf die Höhe der Investition zu konzentrieren. Dabei ist die Chemie zwischen Gründern und Investoren genauso wichtig wie die finanziellen Konditionen. Ein Investor wird oft jahrelang ein enger Partner sein – diese Beziehung sollte auf soliden Fundamenten stehen.
In diesem umfassenden Guide erfährst du alles über die Investorensuche: wie du die richtigen Investoren identifizierst, dich optimal vorbereitest und erfolgreich um Kapital wirbst. Dabei betrachten wir alle Finanzierungsphasen von der ersten Seedrunde bis zum späteren Wachstumskapital.
Business Angels sind wohlhabende Privatpersonen, die mit ihrem eigenen Geld in junge Unternehmen investieren. Sie waren oft selbst erfolgreiche Unternehmer und bringen neben Kapital auch wertvolle Erfahrungen und Kontakte mit.
Business Angels investieren typischerweise in der Seedphase zwischen 10.000 und 250.000 Euro. Sie sind meist die ersten professionellen Investoren und helfen dabei, das Startup für spätere Finanzierungsrunden vorzubereiten. Der große Vorteil: Sie treffen Entscheidungen schnell und unbürokratisch, da sie ihr eigenes Geld investieren.
Viele Business Angels spezialisieren sich auf bestimmte Branchen oder Regionen. Sie investieren nicht nur Geld, sondern auch Zeit und werden oft zu wichtigen Mentoren für die Gründer. Diese persönliche Betreuung ist besonders in der frühen Phase wertvoll, wenn viele grundlegende Entscheidungen getroffen werden müssen.
Venture Capital (VC) Fonds sind professionelle Investmentgesellschaften, die das Geld institutioneller Anleger wie Pensionsfonds, Versicherungen oder vermögender Privatpersonen verwalten. Sie investieren typischerweise höhere Summen als Business Angels – von 500.000 Euro bis zu mehreren Millionen.
VC-Fonds haben meist einen spezifischen Fokus: geografisch, nach Branchen oder Finanzierungsphasen. Ein Early-Stage-Fonds investiert in junge Unternehmen, während Growth-Fonds auf bereits etablierte Startups mit Wachstumsambitionen setzen. Diese Spezialisierung bringt tiefe Branchenkenntnisse und relevante Netzwerke mit sich.
Der Investmentprozess bei VCs ist meist formeller und dauert länger als bei Business Angels. Dafür bieten sie oft umfassendere Unterstützung: strategische Beratung, Hilfe bei Folgefinanzierungen und Zugang zu wichtigen Geschäftspartnern oder Kunden.
Immer mehr Großunternehmen gründen eigene Venture-Capital-Arme oder investieren direkt in Startups. Diese Corporate VCs verfolgen oft strategische Ziele: Sie wollen neue Technologien frühzeitig entdecken, innovative Geschäftsmodelle testen oder potenzielle Akquisitionsziele identifizieren.
Corporate VCs können besonders wertvoll sein, wenn strategische Synergien existieren. Ein Startup im Bereich autonomes Fahren könnte von einem Investment eines Automobilherstellers profitieren – nicht nur finanziell, sondern auch durch Zugang zu Testfahrzeugen, Kunden und Vertriebskanälen.
Allerdings bringen Corporate Investments auch Risiken mit sich. Die strategischen Interessen des Großunternehmens stimmen möglicherweise nicht immer mit den Zielen des Startups überein. Auch können sich Corporate-Strategien ändern, was Auswirkungen auf das Investment haben kann.
Family Offices verwalten das Vermögen sehr wohlhabender Familien und investieren zunehmend in Startups. Sie kombinieren oft Eigenschaften von Business Angels und VCs: Sie können größere Summen investieren als typische Angels, sind aber flexibler und schneller als institutionelle VCs.
High Net Worth Individuals (HNWIs) sind vermögende Privatpersonen, die direkt in Startups investieren. Sie bringen oft einzigartige Perspektiven und Netzwerke mit. Ein erfolgreicher Tech-Entrepreneur als Investor kann völlig andere Türen öffnen als ein wohlhabender Immobilieninvestor.
Crowdfunding hat sich als alternative Finanzierungsquelle etabliert. Equity Crowdfunding ermöglicht es, viele kleine Investoren zu gewinnen, während Reward-based Crowdfunding das Produkt vorverkauft und gleichzeitig das Marketing übernimmt.
Diese Finanzierungsform eignet sich besonders für konsumentenorientierte Produkte oder sozial relevante Geschäftsmodelle. Der Vorteil: Du behältst mehr Kontrolle über dein Unternehmen und baust gleichzeitig eine Gemeinschaft von Unterstützern auf.
Bevor du die Investorensuche beginnst, musst du dir über deine eigenen Ziele im Klaren sein. Warum brauchst du Investoren? Geht es nur ums Geld, oder suchst du auch strategische Unterstützung? Welche Art von Partner stellst du dir vor?
Analysiere ehrlich, in welcher Phase sich dein Startup befindet. Hast du bereits Traktion am Markt? Gibt es bezahlende Kunden? Ist dein Team komplett, oder brauchst du noch Schlüsselpositionen? Diese Selbsteinschätzung bestimmt, welche Art von Investoren für dich infrage kommt.
Definiere auch, wie viel Kontrolle du abgeben möchtest. Manche Gründer sind bereit, die Mehrheit abzugeben, wenn sie dafür die richtigen Partner bekommen. Andere wollen die Kontrolle behalten und suchen nur finanzielle Unterstützung.
Investoren investieren nicht in Ideen, sondern in Geschäftsmodelle mit Potenzial. Dein Geschäftsmodell muss klar definiert und skalierbar sein. Wie verdienst du Geld? Wer sind deine Kunden? Was ist dein Alleinstellungsmerkmal?
Die Marktgröße und das Wachstumspotenzial sind entscheidende Faktoren für Investoren. Sie wollen sehen, dass ein großer Markt existiert oder entstehen wird. Gleichzeitig muss klar sein, wie du einen relevanten Marktanteil erobern willst.
Besonders wichtig ist die Differenzierung von Wettbewerbern. Was machst du anders oder besser? Warum sollten Kunden zu dir wechseln? Diese Unique Value Proposition muss kristallklar kommunizierbar sein.
Investoren investieren primär in Teams, nicht in Ideen. Dein Gründerteam muss die notwendigen Kompetenzen mitbringen, um die Vision umzusetzen. Fehlen wichtige Skills, solltest du diese Lücken vor der Finanzierungsrunde schließen.
Die Chemie im Gründerteam ist entscheidend. Investoren werden genau prüfen, wie gut ihr zusammenarbeitet und ob ihr auch unter Stress funktioniert. Konflikte oder unklare Rollen können ein Ausschlusskriterium sein.
Dokumentiere die Erfolge und Erfahrungen jedes Teammitglieds. Relevante Branchenerfahrung, vorherige Startup-Erfolge oder besondere Expertise können den Unterschied machen.
Bevor du Investoren ansprichst, musst du genau wissen, wie viel Geld du brauchst und wofür. Eine detaillierte Finanzplanung zeigt nicht nur den Kapitalbedarf, sondern auch deine unternehmerische Kompetenz.
Plane realistisch und mit Puffern. Unterschätze nie den Zeitaufwand für die Finanzierungsrunde selbst. Während dieser Zeit wirst du weniger operativ arbeiten können. Plane auch genügend Runway, um die nächste Finanzierungsrunde vorzubereiten.
Die Verwendung des Kapitals sollte klar strukturiert sein. Typische Kategorien sind Personal, Marketing, Produktentwicklung und Working Capital. Investoren wollen verstehen, wie ihr Investment zu messbaren Fortschritten führt.
Ein professionelles Pitch Deck ist dein wichtigstes Werkzeug bei der Investorensuche. Es sollte die Geschichte deines Startups erzählen und Investoren davon überzeugen, dass ihr Investment eine große Chance ist.
Die klassische Struktur beginnt mit dem Problem, das du löst. Mache das Problem greifbar und zeige, dass es relevant und schmerzhaft genug ist, dass Menschen bereit sind, dafür zu zahlen. Dann präsentierst du deine Lösung und erklärst, warum sie überlegen ist.
Der Markt und die Opportunity müssen groß genug sein, um Investoren zu interessieren. Zeige sowohl den Total Addressable Market (TAM) als auch den realistisch erreichbaren Serviceable Addressable Market (SAM). Dein Geschäftsmodell sollte klar erklären, wie du Geld verdienst.
Traction ist eines der wichtigsten Elemente. Zeige messbaren Fortschritt: Umsatzwachstum, Nutzerzahlen, Partnerschaften oder andere relevante Metriken. Auch qualitative Erfolge wie Auszeichnungen oder Medienpräsenz können wertvoll sein.
Investoren treffen auch emotionale Entscheidungen. Eine gute Story kann den Unterschied zwischen Interesse und Begeisterung ausmachen. Erkläre deine persönliche Motivation: Warum machst du das? Was treibt dich an?
Nutze konkrete Beispiele und Kundengeschichten, um dein Problem und deine Lösung zu illustrieren. Abstrakten Konzepte werden greifbar, wenn sie mit echten Menschen und Situationen verbunden werden.
Die Vision sollte inspirierend sein. Wohin soll die Reise gehen? Wie sieht die Welt aus, wenn ihr erfolgreich seid? Diese große Vision gibt Investoren das Gefühl, Teil von etwas Bedeutendem zu werden.
Das Design deines Pitch Decks kommuniziert unbewusst deine Professionalität und Aufmerksamkeit für Details. Ein schlecht gestaltetes Deck kann selbst die beste Geschäftsidee schwächen.
Halte das Design clean und konsistent. Verwende maximal zwei Schriftarten und ein einheitliches Farbschema. Jede Folie sollte eine klare Botschaft haben – vermeide überladene Folien mit zu vielen Informationen.
Bilder und Grafiken können komplexe Sachverhalte vereinfachen und das Deck visuell ansprechender machen. Screenshots deines Produkts, Kundenlogos oder Marktgrafiken lockern textlastige Folien auf.
Nicht jeder Investor passt zu jedem Startup. Eine gründliche Recherche spart Zeit und erhöht die Erfolgschancen. Suche nach Investoren, die bereits in deiner Branche, deinem Geschäftsmodell oder deiner Region aktiv sind.
Analysiere die Portfolios potenzieller Investoren. Welche Unternehmen haben sie finanziert? In welcher Phase investieren sie typischerweise? Wie groß sind ihre Investments? Diese Informationen findest du auf den Websites der Investoren oder in Datenbanken wie Crunchbase.
Achte auch auf die Investmentphilosophie und die Persönlichkeiten der Investoren. Manche sind sehr hands-on und wollen operativ mitarbeiten, andere geben nur Geld und Rat. Suche den Stil, der zu dir und deinem Team passt.
Kalte E-Mails an Investoren führen selten zum Erfolg. Weitaus effektiver sind warme Kontakte über dein Netzwerk. Andere Gründer, die bereits finanziert wurden, können wertvolle Türöffner sein.
Baue systematisch ein Netzwerk in der Startup-Szene auf. Besuche Events, tritt Gründergruppen bei und engagiere dich in relevanten Communities. Diese Beziehungen sind nicht nur für die aktuelle Finanzierungsrunde wertvoll, sondern für deine gesamte Unternehmerlaufbahn.
Auch deine bestehenden Geschäftskontakte können helfen. Kunden, Partner oder Berater kennen möglicherweise interessante Investoren. Scheue dich nicht, dein gesamtes Netzwerk zu aktivieren.
Der erste Eindruck entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg. Deine erste E-Mail sollte prägnant und überzeugend sein. Erkläre in wenigen Sätzen, was dein Startup macht, warum es relevant ist und warum dieser spezielle Investor passen könnte.
Füge eine Executive Summary bei – ein ein- bis zweiseitiges Dokument, das die wichtigsten Punkte deines Pitch Decks zusammenfasst. Das volle Pitch Deck kommt erst nach einem ersten positiven Signal.
Das Follow-up ist entscheidend. Investoren sind beschäftigt und vergessen schnell. Ein systematisches Follow-up-System hilft dabei, im Gespräch zu bleiben, ohne aufdringlich zu wirken.
Wenn Investoren Interesse zeigen, folgt die Due Diligence Phase. Sie werden dein Unternehmen gründlich unter die Lupe nehmen. Eine gute Vorbereitung kann diesen Prozess erheblich beschleunigen.
Erstelle einen virtuellen Datenraum mit allen relevanten Dokumenten: Finanzpläne, Verträge, IP-Dokumentation, Team-CVs und alle anderen wichtigen Unterlagen. Die Professionalität dieser Aufbereitung signalisiert Investoren deine Seriosität.
Typische Due Diligence Bereiche sind:
Die Bewertung deines Startups ist oft der schwierigste Teil der Verhandlung. In frühen Phasen gibt es wenige objektive Kriterien, daher spielen Vergleiche mit ähnlichen Unternehmen und die Verhandlungsmacht beider Seiten eine große Rolle.
Informiere dich über typische Bewertungen in deiner Branche und Phase. Websites wie AngelList oder lokale Startup-Reports bieten Orientierung. Aber lass dich nicht zu sehr von diesen Zahlen leiten – jedes Unternehmen ist einzigartig.
Denke langfristig bei der Bewertung. Eine zu hohe Bewertung kann spätere Finanzierungsrunden erschweren, wenn du die hohen Erwartungen nicht erfüllst. Eine zu niedrige Bewertung führt zu unnötiger Verwässerung.
Venture Capital Verträge sind komplex und können langfristige Auswirkungen haben. Die wichtigsten Elemente sind die Bewertung, die Investitionssumme und die Rechte, die der Investor erhält.
Liquidation Preferences regeln, wer bei einem Verkauf zuerst ausbezahlt wird. Anti-Dilution-Klauseln schützen Investoren vor Verwässerung bei niedrigeren Bewertungen in späteren Runden. Board-Rechte geben Investoren Einfluss auf strategische Entscheidungen.
Lass dich bei komplexen Verträgen immer von spezialisierten Anwälten beraten. Die Kosten für gute Rechtsberatung sind minimal im Vergleich zu den langfristigen Auswirkungen schlecht verhandelter Verträge.
Die beste Verhandlungsstrategie ist die Schaffung von Win-Win-Situationen. Investoren und Gründer sollten ähnliche Interessen haben: den Erfolg des Unternehmens maximieren.
Konzentriere dich nicht nur auf die Bewertung, sondern auch auf die Mehrwerte, die der Investor bringt. Strategische Beratung, Netzwerk-Zugang oder Hilfe bei der nächsten Finanzierungsrunde können wertvoller sein als ein etwas höherer Preis.
Verhandle auch die Zusammenarbeit nach dem Investment. Wie oft gibt es Board Meetings? Welche Reporting-Erwartungen gibt es? Eine klare Struktur verhindert spätere Missverständnisse.
Nach dem Investment beginnt die eigentliche Arbeit. Eine gute Kommunikation mit den Investoren ist entscheidend für eine erfolgreiche Partnerschaft. Etabliere von Anfang an klare Kommunikationsstrukturen und -rhythmen.
Regelmäßige Updates halten Investoren informiert und involviert. Monatliche Investor Updates per E-Mail sind Standard. Diese sollten Fortschritte, Herausforderungen und konkrete Hilfestellungen, die du brauchst, enthalten.
Sei transparent auch bei Problemen. Investoren haben meist viel Erfahrung und können bei Schwierigkeiten helfen. Aber sie können nur helfen, wenn sie wissen, was los ist. Verstecke daher keine schlechten Nachrichten.
Nutze die Ressourcen deiner Investoren aktiv. Die meisten sind gerne bereit zu helfen, aber du musst konkret fragen. "Kannst du mir helfen?" ist weniger effektiv als "Kennst du jemanden bei Unternehmen X, der uns beim Thema Y helfen könnte?"
Viele Investoren haben Portfolio-Events oder -gruppen, wo sich die finanzierten Unternehmen austauschen können. Diese Peer-to-Peer-Netzwerke sind oft sehr wertvoll für konkrete Herausforderungen.
Nutze auch die Expertise der Investoren für strategische Entscheidungen. Ihre Erfahrung mit anderen Unternehmen kann wertvolle Perspektiven bieten, besonders bei schwierigen Entscheidungen.
Die meisten Startups brauchen mehrere Finanzierungsrunden. Die Vorbereitung der nächsten Runde sollte beginnen, sobald die aktuelle abgeschlossen ist. Bestehende Investoren können dabei wertvolle Partner sein.
Sie kennen dein Unternehmen am besten und können als Referenz für neue Investoren fungieren. Viele investieren auch in Folgerunden mit, um ihre Position zu halten oder auszubauen.
Entwickle zusammen mit deinen Investoren eine Strategie für die nächste Runde: Timing, Investorentyp, Bewertungserwartungen und Story. Diese Vorbereitung macht die nächste Finanzierung effizienter.
Timing ist bei der Investorensuche entscheidend. Zu frühe Suche ohne ausreichende Traction führt zu Absagen oder schlechten Konditionen. Zu späte Suche bei knapper Liquidität setzt dich unter Druck und schwächt deine Verhandlungsposition.
Beginne die Suche mindestens sechs Monate bevor du das Geld brauchst. Finanzierungsrunden dauern oft länger als erwartet, und du willst nicht in Zeitnot geraten.
Nicht jeder Investor ist für jedes Startup geeignet. Ein B2B-Software-Investor versteht möglicherweise ein Consumer-Hardware-Startup nicht. Ein Mikrofinanzierungsspezialist ist kein Partner für Growth-Capital.
Auch kulturelle Unterschiede können problematisch sein. Manche Investoren sind sehr direkt und fordernd, andere eher unterstützend und geduldig. Finde den Stil, der zu dir und deiner Arbeitsweise passt.
Überhöhte Bewertungsvorstellungen sind ein häufiger Deal-Killer. Viele Gründer überschätzen den aktuellen Wert ihres Unternehmens und scheitern an unrealistischen Erwartungen.
Informiere dich über Marktstandards und sei bereit zu verhandeln. Eine faire Bewertung, die beiden Seiten Upside bietet, ist besser als gar keine Finanzierung.
Startup-Finanzierungen sind rechtlich komplex. Viele Gründer unterschätzen die Bedeutung von Vertragsklauseln und zahlen später dafür. Investiere in gute Rechtsberatung von Anfang an.
Eine salvatorische Klausel in Investmentverträgen ist wichtig, um die Wirksamkeit des Vertrags auch bei einzelnen unwirksamen Bestimmungen zu gewährleisten.
Revenue-Based Financing ist eine Alternative zu Equity-Finanzierung. Statt Anteile abzugeben, zahlst du einen Prozentsatz deiner Umsätze zurück, bis ein vereinbarter Multiplikator erreicht ist.
Diese Finanzierungsform eignet sich besonders für profitable Unternehmen mit wiederkehrenden Umsätzen. Du behältst die Kontrolle über dein Unternehmen, zahlst aber höhere Kapitalkosten.
Klassische Kredite sind für Startups meist schwer zu bekommen. Venture Debt ist speziell für wachsende Startups konzipiert und oft günstiger als Equity-Finanzierung.
Venture Debt ergänzt meist Equity-Runden und verlängert die Runway ohne zusätzliche Verwässerung. Es eignet sich besonders für Hardware-Startups oder Unternehmen mit hohem Working Capital Bedarf.
Deutschland bietet zahlreiche Förderprogramme für Startups. EXIST, HTGF oder regionale Programme können wertvolle Finanzierungsquellen sein, besonders in der frühen Phase.
Diese Programme sind oft nicht-verwässernd und kommen mit weniger Auflagen als private Investoren. Allerdings ist der Bewerbungsprozess oft langwierig und bürokratisch.
Manchmal ist eine strategische Partnerschaft wertvoller als eine reine Finanzierung. Ein großer Kunde als Partner kann Umsätze garantieren und gleichzeitig Glaubwürdigkeit schaffen.
Joint Ventures oder strategische Allianzen können Zugang zu Märkten, Technologien oder Ressourcen schaffen, die mit Geld allein schwer zu bekommen wären.
Software-Unternehmen haben oft günstige Unit Economics und skalieren schnell. Investoren achten besonders auf Metriken wie Monthly Recurring Revenue (MRR), Churn Rate und Customer Acquisition Cost (CAC).
SaaS-Unternehmen können oft schon früh internationale Märkte erschließen, was sie für internationale Investoren attraktiv macht. Die Bewertungen orientieren sich meist an Revenue-Multiplikatoren.
Hardware-Startups benötigen meist mehr Kapital für Entwicklung und Produktion. Die Entwicklungszyklen sind länger, und das Risiko ist höher. Dafür sind die Eintrittsbarrieren oft höher.
Investoren achten auf IP-Schutz, Produktionspartnerschaften und Go-to-Market-Strategien. Corporate VCs sind oft besonders interessiert an Hardware-Innovationen.
Biotech-Investments haben sehr lange Entwicklungszyklen und hohe regulatorische Risiken. Dafür sind die potenziellen Returns bei Erfolg extrem hoch.
Spezialisierte Life Sciences VCs verstehen die besonderen Herausforderungen und Bewertungsmodelle. Government Grants spielen oft eine wichtige Rolle in der Finanzierung.
Die Finanzierungsstrategie sollte mit deiner operativen Planung abgestimmt sein. Wann brauchst du welche Meilensteine, um für die nächste Runde attraktiv zu sein?
Ein gutes CRM für Startup kann dabei helfen, die Investor Relations systematisch zu verwalten und den Überblick über alle Kontakte zu behalten.
Eine erfolgreiche Finanzierungsrunde kann auch ein Marketing-Instrument sein. Die Bekanntgabe kann Glaubwürdigkeit schaffen und neue Kunden oder Partner anziehen.
Plane die Kommunikation der Finanzierungsrunde strategisch. Welche Medien sind für deine Zielgruppe relevant? Wie kannst du die Aufmerksamkeit für Business Development nutzen?
Investoren achten stark auf dein Team. Plane Schlüsseleinstellungen strategisch vor oder nach Finanzierungsrunden. Ein komplettes Team macht dich attraktiver für Investoren.
Nutze die Finanzierungsrunde auch für Employer Branding. Talentierte Kandidaten sind oft eher bereit, für finanzierte Startups zu arbeiten, da das Risiko geringer erscheint.
Eine systematische Verwaltung deiner Investorenkontakte ist essentiell. Spezielle Tools wie Airtable oder Notion können dabei helfen, den Überblick über alle Gespräche, Follow-ups und Status zu behalten.
Dokumentiere alle Interaktionen: Wann hast du mit wem gesprochen? Was waren die Key Takeaways? Welche nächsten Schritte wurden vereinbart? Diese Systematik zahlt sich besonders bei längeren Finanzierungsprozessen aus.
Moderne Präsentationstools wie Pitch, Beautiful.ai oder sogar KI-Tools können dabei helfen, professionelle Pitch Decks zu erstellen. Wichtiger als das Tool ist aber der Inhalt und die Geschichte.
Versionskontrolle ist wichtig: Du wirst dein Pitch Deck laufend anpassen und für verschiedene Investoren customizen. Ein gutes System hilft dabei, den Überblick zu behalten.
Moderne Pitch-Plattformen bieten Analytics: Welche Folien werden am längsten betrachtet? Wo springen Investoren ab? Diese Daten können wertvoll für die Optimierung deiner Präsentation sein.
Aber verlasse dich nicht nur auf Daten – persönliches Feedback und direkte Gespräche sind oft aussagekräftiger als Click-through-Raten.
Das Finden der richtigen Investoren ist eine der wichtigsten und anspruchsvollsten Aufgaben für Startup-Gründer. Es erfordert strategisches Denken, gründliche Vorbereitung und oft einen langen Atem. Aber die Belohnung kann transformativ sein: die richtigen Investoren bringen nicht nur Kapital, sondern auch Erfahrung, Netzwerk und strategische Unterstützung.
Der Schlüssel liegt darin, die Investorensuche als strategischen Prozess zu begreifen, nicht als Notwendigkeit. Beginne früh mit dem Aufbau von Beziehungen, lange bevor du Kapital brauchst. Investiere Zeit in die gründliche Vorbereitung und die Auswahl der richtigen Zielgruppe.
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren zusammengefasst:
Denke daran: Investoren zu finden ist nur der Anfang einer langen Partnerschaft. Wähle weise und denke langfristig. Ein geduldiger, strategischer Ansatz führt meist zu besseren Ergebnissen als verzweifeltes Geld sammeln unter Zeitdruck.
Die Investorenlandschaft entwickelt sich ständig weiter. Neue Finanzierungsformen entstehen, die Bewertungsstandards ändern sich, und neue Investorentypen kommen hinzu. Bleibe flexibel und offen für verschiedene Ansätze.
Vergiss nicht die Alternativen: Nicht jedes Unternehmen braucht Venture Capital. Bootstrapping kann in vielen Fällen der bessere Weg sein, besonders wenn du die Kontrolle behalten und organisch wachsen möchtest.
Bei der Plan-D Akademie unterstützen wir Gründer dabei, ihre Finanzierungsstrategie zu entwickeln und die richtigen Investoren zu finden. Wir wissen aus Erfahrung: Der richtige Investor zur richtigen Zeit kann den Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern ausmachen.
Die Investorensuche ist ein Marathon, kein Sprint. Mit der richtigen Vorbereitung, Ausdauer und strategischen Herangehensweise findest du die Partner, die dein Startup zum Erfolg führen können. Beginne heute mit dem Aufbau deines Investoren-Netzwerks – auch wenn du aktuell noch kein Kapital brauchst. Die beste Zeit, Beziehungen aufzubauen, ist bevor du sie brauchst.

Du suchst den Weg zurück in den Arbeitsmarkt oder möchtest endlich deine beruflichen Ziele verwirklichen? Mit unseren AVGS-Coachings wird dein Neustart greifbar. Ob Bewerbungstraining, Karriereplanung oder die Vorbereitung auf eine Selbstständigkeit – wir begleiten dich mit maßgeschneiderten Programmen.