
Als Gründer stehst du vor einer besonderen Herausforderung: Du musst nicht nur dein Business aufbauen, sondern gleichzeitig zahlreiche Aufgaben unter einen Hut bringen – von der Produktentwicklung über Marketing bis hin zur Buchhaltung. Dabei ist eines besonders wichtig: ein effektives Selbstmanagement. Ohne die richtige Organisation und Struktur verlierst du schnell den Überblick und verschwendest wertvolle Zeit und Energie.
In diesem Artikel erfährst du, wie du dich als Gründer optimal organisierst, deine Produktivität steigerst und dabei den Fokus auf das Wesentliche behältst. Wir zeigen dir bewährte Methoden, praktische Tools und Strategien, die dir helfen, auch in stressigen Phasen der Gründung die Kontrolle zu behalten.
Als Gründer bist du gleichzeitig CEO, Verkäufer, Buchhalter, Marketingexperte und oft noch vieles mehr. Diese Vielfalt an Rollen macht es umso wichtiger, dass du dich selbst effektiv managst. Im Gegensatz zu Angestellten hast du keine vorgegebenen Strukturen oder einen Chef, der dir Prioritäten setzt – du musst alles selbst in die Hand nehmen.
Erfolgreiche Gründer zeichnen sich nicht nur durch gute Geschäftsideen aus, sondern auch durch die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren und dabei produktiv zu bleiben. Dabei geht es nicht darum, 16 Stunden am Tag zu arbeiten, sondern die verfügbare Zeit optimal zu nutzen.
Erfolgreiches Selbstmanagement basiert auf vier wesentlichen Säulen:
Eine der effektivsten Methoden für Gründer ist das Timeboxing. Dabei teilst du deinen Tag in feste Zeitblöcke ein und ordnest jeder Phase eine bestimmte Aufgabe oder einen Aufgabenbereich zu. Diese Methode hilft dir dabei, fokussiert zu arbeiten und Ablenkungen zu minimieren.
So funktioniert Timeboxing in der Praxis:
Das Pareto-Prinzip besagt, dass 80% der Ergebnisse durch 20% der Aktivitäten erzielt werden. Als Gründer solltest du diese Regel verinnerlichen und dich auf die Aufgaben konzentrieren, die den größten Impact haben. Oft sind das die unbequemen oder schwierigen Tätigkeiten, die wir gerne aufschieben.
Frage dich regelmäßig: "Welche drei Aufgaben würden heute den größten Unterschied für mein Business machen?" Diese Aufgaben haben absolute Priorität und sollten zu deiner produktivsten Tageszeit erledigt werden.
David Allens "Getting Things Done" ist besonders für Gründer geeignet, da sie hilft, das Chaos der vielen verschiedenen Aufgaben zu strukturieren. Das System basiert auf fünf einfachen Schritten:
Die Eisenhower-Matrix hilft dir dabei, Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit zu kategorisieren. Gerade als Gründer, wo scheinbar alles wichtig und dringend ist, bringt diese Methode Klarheit:
Quadrant 1 - Wichtig und dringend: Krisen, dringende Probleme, Deadlines
Quadrant 2 - Wichtig, aber nicht dringend: Strategische Planung, Weiterbildung, Prävention
Quadrant 3 - Nicht wichtig, aber dringend: Unterbrechungen, unwichtige Meetings
Quadrant 4 - Weder wichtig noch dringend: Zeitverschwendung, sinnlose Aktivitäten
Als Gründer ist es wichtig, nicht nur im Tagesgeschäft zu agieren, sondern auch strategisch zu denken. Setze dir klare, messbare Ziele für verschiedene Zeiträume:
Jahresziele: Wo soll dein Unternehmen am Ende des Jahres stehen? Quartalsziele: Welche Meilensteine willst du in den nächsten drei Monaten erreichen? Monatsziele: Was sind die konkreten Aufgaben für diesen Monat? Wochenziele: Welche Schritte führen dich deinen Monatszielen näher?
Die Pomodoro-Technik ist besonders für Gründer geeignet, die sich leicht ablenken lassen oder Schwierigkeiten haben, komplexe Aufgaben anzugehen. Die Methode funktioniert folgendermaßen:
Diese Technik hilft dir dabei, auch große Projekte in kleine, bewältigbare Häppchen zu zerlegen und dabei hochkonzentriert zu arbeiten.
Cal Newport unterscheidet zwischen "Deep Work" (tiefe Arbeit) und "Shallow Work" (oberflächliche Arbeit). Als Gründer solltest du bewusst Zeit für Deep Work einplanen – das sind die Aufgaben, die wirklich Wert schaffen und dein Business voranbringen.
Deep Work Beispiele:
Shallow Work Beispiele:
Plane deine Deep Work-Phasen für die Zeiten, in denen du am produktivsten bist, und erledige Shallow Work in den weniger produktiven Stunden.
Anstatt den ganzen Tag zwischen verschiedenen Arten von Aufgaben zu wechseln, solltest du ähnliche Tätigkeiten in Blöcken bearbeiten. Das spart Zeit und Energie, da du nicht ständig umdenken musst.
Beispiele für Batch Processing:
Die richtigen digitalen Tools können dein Selbstmanagement erheblich erleichtern. Hier sind einige bewährte Lösungen:
Todoist: Perfekt für die Umsetzung der GTD-Methode mit natürlicher Sprachverarbeitung Notion: All-in-One-Lösung für Notizen, Aufgaben, Datenbanken und Wikis Trello: Visuelles Kanban-Board-System für Projekt- und Aufgabenmanagement Asana: Umfassendes Projektmanagement-Tool mit Team-Funktionen
Ein gutes CRM für Startup ist essentiell, um Kundenbeziehungen zu managen und Verkaufsprozesse zu systematisieren. Gerade wenn du dich selbstständig machen möchtest ohne großes Eigenkapital, ist ein effizientes CRM-System ein wichtiger Baustein für nachhaltiges Wachstum.
Moderne KI-Tools können Gründern dabei helfen, repetitive Aufgaben zu automatisieren und mehr Zeit für strategische Tätigkeiten zu gewinnen. Von automatisierten E-Mail-Antworten bis hin zur Content-Erstellung bieten KI-Lösungen enormes Potenzial für Effizienzsteigerungen.
Ein wichtiger Aspekt des Selbstmanagements ist das effiziente Finanzmanagement. Wenn du Rechnung schreiben musst oder dich mit der Kleingewerbe Steuer beschäftigst, solltest du diese Prozesse systematisieren.
Nutze ein professionelles Rechnungsprogramm für Kleinunternehmer, um Zeit zu sparen und Fehler zu vermeiden. Automatisierte Rechnungsstellung und Mahnwesen verschaffen dir mehr Zeit für dein Kerngeschäft.
Moderne Neobanken bieten Gründern oft bessere Konditionen und mehr Flexibilität als traditionelle Banken. Zusätzlich solltest du dich frühzeitig über Themen wie Rentenversicherung für Selbstständige und Betriebshaftpflichtversicherung informieren.
Die Wahl der Unternehmensformen hat direkten Einfluss auf dein Selbstmanagement. Ein Einzelunternehmen bringt andere Verwaltungsanforderungen mit sich als eine GmbH oder UG.
Bei komplexeren Rechtsformen solltest du auch rechtliche Dokumente wie den Gesellschaftsvertrag oder salvatorische Klauseln professionell erstellen lassen, um später rechtliche Probleme zu vermeiden.
Jeder Mensch hat einen individuellen Biorhythmus. Als Gründer solltest du deinen Chronotyp kennen und deine wichtigsten Aufgaben entsprechend planen:
Früher Chronotyp (Lerche):
Später Chronotyp (Eule):
Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist eine 80-Stunden-Woche nicht nachhaltig produktiv. Regelmäßige Pausen, ausreichend Schlaf und Erholung sind essentiell für langfristige Leistungsfähigkeit.
Plane bewusst Erholungsphasen ein:
Als Gründer ist es wichtig zu lernen, wann du Aufgaben abgeben kannst. Wenn du mit Freelancern arbeiten oder bereits andere für dich arbeiten lassen willst, solltest du systematisch vorgehen:
Aufgaben, die du delegieren solltest:
Aufgaben, die du nicht delegieren solltest:
Auch bei der Finanzierung deines Startups ist gutes Selbstmanagement wichtig. Ob du Bootstrapping betreibst, Investoren finden möchtest oder ein Pitch Deck erstellen musst – all diese Aktivitäten benötigen strukturiertes Vorgehen und gute Vorbereitung.
Wenn du dich dazu entscheidest, dich ohne Eigenkapital selbstständig machen zu wollen, ist eine besonders disziplinierte Herangehensweise an die Finanzplanung erforderlich. Alternativ kannst du auch den Weg als Freelancer werden wählen, um erste Erfahrungen zu sammeln und Kapital aufzubauen.
Die Neukundengewinnung sollte nicht dem Zufall überlassen werden. Entwickle systematische Prozesse und Routinen für deine Verkaufs- und Marketingaktivitäten. Nutze dabei auch moderne Tools und Automatisierung, um effizienter zu werden.
Plane regelmäßige Reflexionszeiten ein, um dein Selbstmanagement kontinuierlich zu verbessern:
Wöchentliches Review (jeden Freitagnachmittag, 30 Minuten):
Monatliches Review (erster Samstag im Monat, 2 Stunden):
Nicht jede Selbstmanagement-Methode funktioniert für jeden Gründer gleich gut. Sei bereit zu experimentieren und verschiedene Ansätze auszuprobieren. Teste neue Methoden mindestens zwei Wochen lang, bevor du sie verwirfst oder dauerhaft implementierst.
Effektives Selbstmanagement ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit für jeden Gründer. Es ermöglicht dir nicht nur, produktiver zu werden, sondern auch nachhaltiger und gesünder zu arbeiten. Die in diesem Artikel vorgestellten Methoden und Strategien sind bewährt und haben schon vielen Gründern geholfen, ihre Ziele zu erreichen.
Wichtig ist, dass du nicht alle Methoden gleichzeitig implementierst, sondern schrittweise vorgehst. Beginne mit den Grundlagen – einer soliden Zeitplanung und klaren Prioritäten – und baue dann nach und nach weitere Techniken in deinen Alltag ein.
Denke daran: Selbstmanagement ist ein Prozess, kein Zustand. Es erfordert kontinuierliche Aufmerksamkeit und Anpassung. Aber die Investition in deine Selbstorganisation zahlt sich langfristig aus – sowohl für dein Business als auch für deine persönliche Zufriedenheit.
Bei der Plan-D Akademie unterstützen wir Gründer dabei, nicht nur ihre Geschäftsideen zu verwirklichen, sondern auch die notwendigen Selbstmanagement-Fähigkeiten zu entwickeln. Mit individuellen Coachings und praxisnahen Weiterbildungen helfen wir dir dabei, deine Produktivität zu steigern und erfolgreich zu gründen.
Vergiss nicht: Der Weg zum erfolgreichen Gründer beginnt mit dem ersten Schritt – und der heißt, dich selbst optimal zu organisieren. Fange heute damit an!

Du suchst den Weg zurück in den Arbeitsmarkt oder möchtest endlich deine beruflichen Ziele verwirklichen? Mit unseren AVGS-Coachings wird dein Neustart greifbar. Ob Bewerbungstraining, Karriereplanung oder die Vorbereitung auf eine Selbstständigkeit – wir begleiten dich mit maßgeschneiderten Programmen.