
Du spielst mit dem Gedanken, eine GmbH zu gründen? Glückwunsch – das ist ein großer Schritt! Die GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) ist die beliebteste Rechtsform für Unternehmen in Deutschland. Und das aus gutem Grund: Sie schützt dein Privatvermögen, wirkt professionell und bietet dir maximale unternehmerische Flexibilität.
Aber seien wir ehrlich: Eine GmbH-Gründung ist deutlich aufwendiger als ein Einzelunternehmen oder eine GbR. Notartermin, Stammkapital, Handelsregister, Geschäftsführervertrag – die Liste der To-dos ist lang. Viele Gründer schreckt das ab, obwohl eine GmbH für ihr Business perfekt wäre.
In diesem ausführlichen Guide führe ich dich Schritt für Schritt durch den gesamten Gründungsprozess. Du erfährst, was eine GmbH kostet, welche Unterlagen du brauchst, wie lange es dauert und worauf du unbedingt achten musst. Nach diesem Artikel weißt du genau, ob die GmbH die richtige Wahl für dich ist – und wie du sie erfolgreich gründest.
Die GmbH ist eine Kapitalgesellschaft – das bedeutet, sie ist eine eigenständige juristische Person mit eigenen Rechten und Pflichten. Im Gegensatz zu Personengesellschaften trennt die GmbH strikt zwischen dir als Person und dem Unternehmen.
Haftungsbeschränkung: Das ist der Hauptgrund, warum sich die meisten für eine GmbH entscheiden. Die Gesellschaft haftet nur mit ihrem eigenen Vermögen – nicht mit deinem Privatvermögen. Wenn die GmbH pleitegeht, ist im Normalfall dein Haus, dein Auto und dein Erspartes sicher.
Eigenständige Rechtspersönlichkeit: Die GmbH kann selbst Verträge abschließen, Eigentum erwerben, klagen und verklagt werden. Du als Geschäftsführer handelst im Namen der GmbH, nicht in deinem eigenen.
Gesellschafterstruktur: Eine GmbH kann einen oder mehrere Gesellschafter haben. Jeder Gesellschafter hält Anteile (Geschäftsanteile) an der GmbH, die seinen Anteil am Stammkapital widerspiegeln.
Geschäftsführung: Die GmbH wird von einem oder mehreren Geschäftsführern geleitet. Der Geschäftsführer muss kein Gesellschafter sein – du kannst also auch externe Manager einstellen.
Die GmbH macht besonders Sinn, wenn:
Hohes Haftungsrisiko: Dein Business birgt erhebliche Risiken – etwa im Handel, bei Produktion, im Baugewerbe oder bei größeren Projekten.
Investoren an Bord: Wenn du Investoren finden willst, bevorzugen diese meist GmbHs. Beteiligungen sind klarer geregelt, und die Struktur ist professioneller.
Wachstumspläne: Du planst, das Unternehmen schnell zu skalieren, Mitarbeiter einzustellen und größere Aufträge anzunehmen.
Professionelles Image: In manchen Branchen wirkt eine GmbH deutlich seriöser als ein Einzelunternehmen. Große Kunden bevorzugen oft GmbHs als Geschäftspartner.
Steuerliche Gründe: Ab einem gewissen Gewinn kann die GmbH steuerlich vorteilhafter sein als ein Einzelunternehmen. Die Körperschaftsteuer liegt bei 15% (plus Gewerbesteuer), während hohe Einkommen privat mit bis zu 45% versteuert werden.
Nachfolgeplanung: Eine GmbH lässt sich leichter vererben oder verkaufen als ein Einzelunternehmen.
Im Vergleich zu anderen Unternehmensformen:
GmbH vs. Einzelunternehmen: Das Einzelunternehmen ist einfacher und günstiger zu gründen, bietet aber keine Haftungsbeschränkung und wirkt weniger professionell.
GmbH vs. GbR: Die GbR ist die Partnerversion des Einzelunternehmens – einfach, aber mit persönlicher Haftung aller Gesellschafter.
GmbH vs. UG: Die UG (haftungsbeschränkt) ist die "kleine Schwester" der GmbH. Gründbar ab 1 Euro Stammkapital, aber mit Ansparflicht und teilweise schlechterem Image.
GmbH vs. AG: Die Aktiengesellschaft ist für sehr große Unternehmen gedacht, die an die Börse wollen. Viel aufwendiger und teurer als eine GmbH.
GmbH vs. GmbH & Co. KG: Eine Mischform für komplexere Strukturen, oft genutzt bei Familienunternehmen oder in Kombination mit einer Holding.
Lass uns mit dem wichtigsten Punkt starten: Was kostet dich die GmbH-Gründung wirklich?
Das Stammkapital beträgt mindestens 25.000 Euro. Das klingt viel, aber es gibt Erleichterungen:
Bargründung: Bei einer reinen Bargründung musst du sofort die Hälfte einzahlen – also 12.500 Euro. Die restlichen 12.500 Euro können als Einlagepflicht der Gesellschafter offen bleiben.
Sachgründung: Du kannst auch Sachwerte einbringen – etwa Maschinen, Computer, Fahrzeuge oder Patente. Diese werden bewertet und auf das Stammkapital angerechnet.
Wichtig: Das Stammkapital ist nicht "weg" – es gehört der GmbH und steht für Investitionen oder laufende Kosten zur Verfügung. Du solltest es aber nicht sofort komplett ausgeben, denn die GmbH muss zahlungsfähig bleiben.
Wenn du wenig Eigenkapital hast, lies unseren Guide zu selbstständig machen ohne Eigenkapital. Auch ein Gründerkredit kann helfen.
Der Notar ist Pflicht bei der GmbH-Gründung. Die Kosten richten sich nach dem Stammkapital und liegen typischerweise bei:
Gesamt: Etwa 600-800 Euro bei Standardgründung mit Musterprotokoll. Bei individueller Satzung oder mehreren Gesellschaftern kann es teurer werden (800-1.500 Euro).
Die Eintragung ins Handelsregister kostet etwa 150-200 Euro. Das übernimmt meist der Notar für dich.
Nach der Handelsregistereintragung meldest du das Gewerbe an – Kosten: 20-60 Euro je nach Gemeinde.
Für einen maßgeschneiderten Gesellschaftsvertrag solltest du einen Anwalt beauftragen: 500-2.000 Euro, je nach Komplexität.
Ein Steuerberater hilft dir bei der steuerlichen Registrierung und Erstberatung: 300-1.000 Euro.
Minimalvariante (Musterprotokoll, ein Gesellschafter, keine Beratung): ca. 1.000-1.500 Euro plus 12.500 Euro Stammkapital
Realistische Gründung (individueller Vertrag, Beratung): 2.000-5.000 Euro plus Stammkapital
Komplexe Gründung (mehrere Gesellschafter, Sacheinlagen, umfangreiche Verträge): 5.000-10.000 Euro plus Stammkapital
Bei der Plan-D-Akademie empfehlen wir: Spar nicht am falschen Ende! Ein guter Gesellschaftsvertrag und solide Beratung zu Beginn verhindern teure Probleme später.
Jetzt geht's ans Eingemachte. So gründest du deine GmbH:
Bevor du zum Notar gehst, kläre diese Punkte:
Firmierung: Wie soll deine GmbH heißen? Der Name muss "GmbH" enthalten und darf nicht irreführend sein. Prüfe die Verfügbarkeit beim Handelsregister online.
Unternehmensgegenstand: Was macht deine GmbH? Formuliere das möglichst breit, aber konkret genug. Das steht später in der Satzung.
Gesellschafterstruktur: Wer sind die Gesellschafter? Wie hoch sind die jeweiligen Anteile? Wer bringt wie viel Stammkapital ein?
Geschäftsführung: Wer wird Geschäftsführer? Ein Gesellschafter, mehrere oder ein externer Manager?
Sitz der Gesellschaft: Wo hat die GmbH ihren Sitz? Das ist wichtig für die Zuständigkeit von Gerichten und Behörden.
Geschäftsjahr: Meist das Kalenderjahr, kann aber auch abweichend festgelegt werden.
Erstelle einen Businessplan – den brauchst du nicht für die Gründung selbst, aber für Banken, Investoren und deine eigene Planung.
Der Gesellschaftsvertrag (auch Satzung genannt) ist das Herzstück deiner GmbH. Es gibt zwei Optionen:
Musterprotokoll: Ein standardisiertes Formular für einfache GmbHs mit maximal drei Gesellschaftern und einem Geschäftsführer. Vorteil: einfach und günstig. Nachteil: wenig Flexibilität.
Individuelle Satzung: Maßgeschneidert für deine Bedürfnisse. Empfehlenswert bei mehreren Gesellschaftern, besonderen Regelungen oder komplexeren Strukturen.
Was in die Satzung muss:
Ein guter Anwalt hilft dir, die Satzung optimal zu gestalten. Vergiss nicht die salvatorische Klausel!
Du brauchst ein Geschäftskonto, auf das das Stammkapital eingezahlt wird. Viele Banken eröffnen das Konto erst nach der notariellen Beurkundung – kläre das vorher.
Moderne Neobanken sind oft schneller und günstiger als klassische Banken. Vergleiche die Konditionen!
Jetzt wird's offiziell. Alle Gesellschafter (oder deren Bevollmächtigte) treffen sich beim Notar.
Was passiert:
Benötigte Unterlagen:
Der Termin dauert 1-2 Stunden. Danach bist du stolzer Besitzer einer GmbH in Gründung (GmbH i.G.).
Nach der Beurkundung zahlst du das Stammkapital (mindestens 12.500 Euro) auf das Geschäftskonto ein. Jeder Gesellschafter überweist seinen Anteil.
Wichtig: Gib als Verwendungszweck "Stammkapital" und deinen Namen an. Die Bank braucht eine Bestätigung des Notars, dass die Einzahlung ordnungsgemäß erfolgt ist.
Erst nach Einzahlung kann der Notar die Handelsregisteranmeldung machen!
Der Notar meldet die GmbH beim Handelsregister an. Das Registergericht prüft die Unterlagen – das dauert erfahrungsgemäß 2-4 Wochen, manchmal auch länger.
Geprüft wird:
Bei Problemen meldet sich das Gericht und fordert Nachbesserungen. Normalerweise läuft aber alles glatt.
Sobald die Eintragung erfolgt ist, bekommst du eine Benachrichtigung. Ab diesem Moment existiert deine GmbH offiziell – nicht mehr als "i.G.", sondern als vollwertige GmbH!
Nach der Handelsregistereintragung meldest du das Gewerbe an – das geht meist online oder beim örtlichen Gewerbeamt.
Danach schickt dir das Finanzamt automatisch den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Den füllst du aus (ggf. mit Steuerberater) und schickst ihn zurück.
Das Finanzamt vergibt dir dann:
Mehr zum USt-ID beantragen findest du in unserem Guide.
Je nach Geschäftsfeld brauchst du noch:
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für wichtige Versicherungen:
Geschafft! Du kannst jetzt offiziell als GmbH operieren:
Zeitplan gesamt: 6-8 Wochen von der ersten Idee bis zur fertigen GmbH sind realistisch. Bei Turbo-Gründungen geht's auch schneller (3-4 Wochen), bei Komplikationen kann es länger dauern.
Als Geschäftsführer hast du besondere Rechte und Pflichten – und auch besondere Risiken.
Der Geschäftsführer wird von den Gesellschaftern bestellt – entweder direkt bei Gründung oder später per Gesellschafterbeschluss. Er kann jederzeit abberufen werden (außer, der Gesellschaftsvertrag sieht was anderes vor).
Geschäftsführervertrag: Zwischen der GmbH und dem Geschäftsführer sollte ein schriftlicher Vertrag geschlossen werden, der regelt:
Auch wenn du alleiniger Gesellschafter-Geschäftsführer bist, brauchst du diesen Vertrag – für Finanzamt und Sozialversicherung!
Als Geschäftsführer hast du weitreichende Pflichten:
Sorgfaltspflicht: Du musst die GmbH mit der Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmanns führen.
Buchführungspflicht: Ordnungsgemäße Buchführung, Jahresabschlüsse, Offenlegung beim Bundesanzeiger.
Insolvenzantragspflicht: Bei Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit musst du innerhalb von drei Wochen Insolvenz anmelden – sonst machst du dich persönlich strafbar!
Steuerpflichten: Pünktliche Abgabe von Steuererklärungen, Zahlung fälliger Steuern.
Sozialversicherungspflichten: Korrekte Anmeldung und Abführung von Sozialabgaben bei Mitarbeitern.
Moment – ich dachte, die GmbH haftet nur mit Gesellschaftsvermögen? Ja, aber der Geschäftsführer kann persönlich haften, wenn er:
D&O-Versicherung: Eine Directors & Officers-Versicherung schützt dich als Geschäftsführer vor persönlicher Haftung. Bei höheren Risiken unbedingt empfehlenswert!
Als Geschäftsführer kannst du dir ein Gehalt zahlen – das ist sogar steuerlich sinnvoll.
Angemessenheit: Das Gehalt muss "angemessen" sein – d.h. marktüblich für die Position. Bei überhöhtem Gehalt streicht das Finanzamt den übersteigenden Teil.
Sozialversicherung: Als Gesellschafter-Geschäftsführer mit Sperrminorität bist du meist nicht sozialversicherungspflichtig. Du musst dich selbst um Kranken- und Rentenversicherung kümmern.
Bei Fremdgeschäftsführern (ohne Beteiligung) greift die normale Sozialversicherungspflicht.
Eine GmbH hat höhere Anforderungen an Buchhaltung und Steuern als einfachere Rechtsformen.
Die GmbH ist bilanzierungspflichtig – eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung reicht nicht. Du musst:
Das Kassenbuch führen und ordentliche Belege sind selbstverständlich Pflicht. Die Bilanzierungspflicht ist ein wichtiges Thema.
Praktisch: Hol dir einen Steuerberater! Die Buchhaltung einer GmbH selbst zu machen ist möglich, aber aufwendig und fehleranfällig.
Körperschaftsteuer: Die GmbH zahlt 15% Körperschaftsteuer auf ihren Gewinn. Das ist weniger als die Spitzen-Einkommensteuer!
Gewerbesteuer: Kommt noch dazu, je nach Hebesatz der Gemeinde (meist 14-17% effektiv). Macht zusammen ca. 30% Steuern.
Solidaritätszuschlag: 5,5% auf die Körperschaftsteuer (wird ab bestimmten Grenzen fällig).
Umsatzsteuer: Wie bei anderen Unternehmen auch – entweder Regelbesteuerung oder (bei geringem Umsatz) Kleinunternehmerregelung.
Ausschüttungen: Wenn du als Gesellschafter Gewinn aus der GmbH entnimmst, zahlst du darauf 25% Kapitalertragsteuer plus Solidaritätszuschlag.
Die BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung) solltest du monatlich erstellen (lassen). Sie zeigt dir, wie deine GmbH wirtschaftlich dasteht – bevor das Finanzamt kommt.
Gute Steuerberater liefern dir monatlich eine aussagekräftige BWA. Das ist Gold wert für deine Unternehmenssteuerung!
Jedes Jahr musst du:
Achtung: Wer die Offenlegung versäumt, muss mit Zwangsgeldern rechnen (bis zu 25.000 Euro!). Setze dir Reminder!
Du kannst eine GmbH auch allein gründen – als einziger Gesellschafter und Geschäftsführer. Das hat Vor- und Nachteile.
Vereinfachte Beschlussfassung: Du brauchst keine Gesellschafterversammlung – du bist ja allein. Trotzdem solltest du wichtige Beschlüsse schriftlich dokumentieren.
Geschäfte mit dir selbst: Verträge zwischen dir privat und der GmbH müssen besonders sorgfältig dokumentiert werden. Das Finanzamt schaut hier genau hin.
Risiko der Vermögensvermischung: Trenne unbedingt privat und geschäftlich! Sonst kann im Extremfall die Haftungsbeschränkung durchbrochen werden.
Vorteile:
Nachteile:
Viele erfolgreiche Unternehmer starten als One-Person-GmbH und holen später Partner oder Investoren dazu.
Eine häufige Frage: Soll ich eine GmbH oder eine UG (haftungsbeschränkt) gründen?
Die UG ist rechtlich eine GmbH, kann aber mit weniger Stammkapital gegründet werden – theoretisch ab 1 Euro (praktisch empfehlen wir mindestens 1.000 Euro).
Der Haken: 25% des Jahresgewinns müssen in eine gesetzliche Rücklage, bis 25.000 Euro erreicht sind. Dann kann die UG in eine "richtige" GmbH umgewandelt werden.
Vorteile:
Nachteile:
UG: Wenn du mit wenig Kapital startest und erst mal testen willst. Oder wenn du selbstständig ohne Eigenkapital durchstarten willst.
GmbH: Wenn du das Kapital hast und von Anfang an professionell auftreten willst. Langfristig ist die GmbH meist die bessere Wahl.
Bei der Plan-D-Akademie raten wir meist zur GmbH, wenn das Kapital verfügbar ist. Die 12.500 Euro Mehraufwand lohnen sich durch besseres Image und fehlende Ansparflicht.
Aus Erfahrung: Diese Fehler passieren bei GmbH-Gründungen immer wieder.
Fehler 1: Zu wenig Stammkapital einplanen 12.500 Euro reichen rechtlich, aber oft nicht praktisch. Plane Liquidität für die ersten Monate ein!
Fehler 2: Schlechter Gesellschaftsvertrag Das Musterprotokoll ist bei mehreren Gesellschaftern oft unzureichend. Investiere in eine individuelle Satzung!
Fehler 3: Privat und geschäftlich vermischen Zahle dir ein ordentliches Geschäftsführergehalt, aber vermeide unkontrollierte Entnahmen. Das ist nicht nur steuerlich problematisch, sondern kann die Haftungsbeschränkung gefährden.
Fehler 4: Pflichten unterschätzen Jahresabschluss, Offenlegung, Gesellschafterbeschlüsse – das kostet Zeit und Geld. Rechne mit 3.000-10.000 Euro jährlich für Steuerberater.
Fehler 5: Insolvenzantragspflicht missachten Wenn die GmbH in Schieflage gerät: Sofort reagieren! Eine verspätete Insolvenzmeldung ist strafbar und führt zu persönlicher Haftung.
Fehler 6: Keine D&O-Versicherung Als Geschäftsführer solltest du dich absichern. Eine D&O kostet 500-2.000 Euro pro Jahr und kann dich vor dem finanziellen Ruin bewahren.
Die GmbH ist gegründet – was jetzt?
Corporate Identity aufbauen: Briefpapier, Website, E-Mail-Signaturen – alles muss jetzt "GmbH" tragen.
Rechnungen richtig stellen: Mit vollständiger Firmenbezeichnung, Handelsregisternummer, Sitz und Geschäftsführer. Ein gutes Rechnungsprogramm für Kleinunternehmer hilft dabei – auch wenn du jetzt keine "Kleinunternehmerin" mehr bist, sind viele Tools auch für GmbHs geeignet.
Verträge aktualisieren: Bestehende Kundenverträge laufen auf deinen Namen? Übertrage sie auf die GmbH oder schließe neue ab.
Geschäftsbeziehungen informieren: Kunden, Lieferanten, Partner – alle sollten wissen, dass du jetzt als GmbH auftrittst.
Interne Strukturen aufbauen: Prozesse für Genehmigungen, Zeichnungsberechtigungen, interne Kontrollen etablieren.
Die Beziehung zur Bank ist für eine GmbH wichtig:
Manche Gründer nutzen mehrere Banken oder Neobanken für verschiedene Zwecke – eine für Alltag, eine für Rücklagen.
Entscheide, wie viel du dir monatlich auszahlst. Das sollte sein:
Das Gehalt ist Betriebsausgabe und mindert den Gewinn der GmbH. Steuerlich clever geplant, optimierst du so deine Gesamtsteuerlast.
Monatlich:
Quartalsweise:
Jährlich:
Ein gutes Selbstmanagement und Timeboxing helfen dir, alle Pflichten im Griff zu behalten.
Eine GmbH ist perfekt zum Wachsen. Hier einige Strategien:
Mit der GmbH als Arbeitgeber kannst du professionell Mitarbeiter einstellen. Beachte:
Die GmbH-Form erleichtert externe Finanzierung:
Beteiligungen: Investoren können Geschäftsanteile erwerben. Das ist bei einer GmbH klar geregelt und rechtssicher.
Kredite: Banken verleihen an GmbHs oft lieber als an Einzelunternehmer. Die Struktur ist transparenter.
Fördermittel: Auch öffentliche Förderprogramme sind oft an GmbHs gerichtet.
Wenn du Investoren finden möchtest, brauchst du ein überzeugendes Pitch Deck und eine solide GmbH-Struktur.
Mit wachsendem Erfolg kannst du auch eine Holding-Struktur aufbauen. Die GmbH wird dann zur Tochtergesellschaft einer Holding, die weitere Töchter kontrolliert.
Vorteile:
Wenn du Partner oder Investoren aufnehmen willst:
Die GmbH ist sehr flexibel bei Gesellschafterwechseln – ein großer Vorteil gegenüber Personengesellschaften.
Mit der GmbH kannst du auch international expandieren:
Die GmbH ist international anerkannt und verstanden – anders als typisch deutsche Rechtsformen wie die GbR.
Irgendwann möchtest du vielleicht aussteigen. Die GmbH macht das relativ einfach.
Du kannst deine Anteile an der GmbH verkaufen – an Mitgesellschafter, externe Käufer oder strategische Investoren.
Ablauf:
Steuerlich: Der Verkauf von GmbH-Anteilen unterliegt der Kapitalertragsteuer (25% plus Soli). Bei Beteiligungen über 1% und Haltedauer über 1 Jahr gibt es das Teileinkünfteverfahren (60% steuerpflichtig).
Du möchtest das Unternehmen an Kinder oder andere Nachfolger übergeben? Bei der GmbH geht das schrittweise:
Bei Schenkungen an Nachfolger gibt es Freibeträge – bei Kindern z.B. 400.000 Euro alle 10 Jahre schenkungssteuerfrei.
Wenn du die GmbH auflösen möchtest:
Das dauert mindestens ein Jahr (Sperrjahr für Gläubigeransprüche) und sollte gut geplant sein.
Ein paar spezielle Aspekte, die wichtig sein können:
Es gibt auch gemeinnützige GmbHs, die steuerbegünstigt sind. Voraussetzung: Du verfolgst ausschließlich gemeinnützige Zwecke.
Vorteile: Befreiung von Körperschaft- und Gewerbesteuer, Spendenquittungen ausstellen.
Nachteile: Strenge Auflagen, kein Gewinnstreben, enge Zweckbindung.
Die gGmbH eignet sich für soziale Projekte, Bildungsträger oder kulturelle Initiativen.
Eine Sonderform: Die Kommanditgesellschaft, bei der die Komplementärin (persönlich haftende Gesellschafterin) eine GmbH ist.
Vorteil: Kombination aus Haftungsbeschränkung und steuerlichen Vorteilen einer Personengesellschaft.
Nachteil: Komplex, aufwendig, meist nur bei größeren Strukturen sinnvoll.
Als GmbH-Geschäftsführer kannst du dir einen Firmenwagen zur Verfügung stellen lassen. Die GmbH trägt die Kosten, du versteuerst den geldwerten Vorteil.
Das kann steuerlich vorteilhaft sein, erfordert aber saubere Dokumentation und angemessene Regelungen.
Das Finanzamt achtet darauf, dass die GmbH nicht missbräuchlich genutzt wird. Vermeide:
Eine saubere Trennung zwischen GmbH und Privat ist essentiell!
Moderne Software macht die Verwaltung einer GmbH deutlich einfacher:
Buchhaltung: DATEV, lexoffice, sevDesk – viele Programme bieten GmbH-spezifische Features.
Rechnungsstellung: Automatisierte Rechnungsprogramme sparen Zeit und vermeiden Fehler.
CRM: Ein gutes CRM für dein Startup hilft bei der Kundengewinnung und -pflege.
Projektmanagement: Tools wie Asana, Monday oder Trello halten Projekte auf Kurs.
Dokumentenmanagement: Digitale Ablage für Verträge, Beschlüsse, Belege.
KI-Tools: Moderne KI-Tools können bei Texterstellung, Analyse oder Kundenservice helfen.
Bei der Plan-D-Akademie zeigen wir dir, welche Tools sich für deine GmbH am besten eignen und wie du sie optimal einsetzt.
Eine solide Finanzplanung ist für jede GmbH essentiell.
Behalte immer im Blick:
Eine Liquiditätskrise ist der Hauptgrund für Insolvenzen – auch bei profitablen Unternehmen!
Neben dem Stammkapital gibt es weitere Optionen:
Gesellschafterdarlehen: Du leihst der GmbH privat Geld. Das ist flexibel, aber rangnachrangig bei Insolvenz.
Bankkredite: Klassische Finanzierung, oft mit Sicherheiten.
Förderkredite: KfW und Landesbanken bieten günstige Gründerkredite.
Investoren: Kapitalgeber, die Anteile erwerben.
Bootstrapping: Wachstum aus eigener Kraft ohne externe Finanzierung. Mehr dazu im Artikel über Bootstrapping.
Am Jahresende entscheiden die Gesellschafter, was mit dem Gewinn passiert:
Ausschüttung: Ihr zahlt euch den Gewinn (oder einen Teil) aus. Darauf zahlt ihr 25% Kapitalertragsteuer.
Thesaurierung: Der Gewinn bleibt in der GmbH für Investitionen oder Rücklagen.
Mix: Ein Teil wird ausgeschüttet, der Rest bleibt im Unternehmen.
Die steuerlich optimale Strategie hängt von vielen Faktoren ab – sprich mit deinem Steuerberater!
Mit der professionellen Rechtsform kannst du größere Kunden ansprechen:
Öffentliche Aufträge: Viele öffentliche Ausschreibungen setzen eine GmbH oder vergleichbare Rechtsform voraus.
Großkunden: Konzerne arbeiten lieber mit GmbHs als mit Einzelunternehmern – wegen Rechtssicherheit und Compliance.
Internationale Kunden: Die GmbH ist weltweit anerkannt und vermittelt Seriosität.
Tipps zur Neukundengewinnung findest du in unserem separaten Guide. Als GmbH stehen dir alle Türen offen!
Die GmbH ist die Königsklasse der deutschen Rechtsformen – mit allen Vor- und Nachteilen.
Gründe für eine GmbH:
Gründe gegen eine GmbH:
Unsere Empfehlung bei der Plan-D-Akademie: Wenn du ein ernsthaftes Business mit Wachstumsambitionen aufbauen willst und die Mittel für die Gründung hast, ist die GmbH die beste Wahl. Die anfänglichen Mehrkosten zahlen sich durch Professionalität, Haftungsschutz und Flexibilität vielfach aus.
Startest du erstmal klein oder willst testen, ob deine Idee funktioniert? Dann kann ein Einzelunternehmen oder eine GbR der bessere Einstieg sein. Du kannst später immer noch zur GmbH wechseln.
Wichtig: Hol dir professionelle Unterstützung! Ein guter Anwalt und Steuerberater sind bei der GmbH-Gründung Gold wert. Die paar hundert Euro Mehrkosten sparen dir später oft Zehntausende.
Ja, du kannst problemlos eine Ein-Personen-GmbH gründen – du bist dann alleiniger Gesellschafter und kannst gleichzeitig Geschäftsführer sein. Die Haftungsbeschränkung gilt genauso wie bei mehreren Gesellschaftern. Viele erfolgreiche Unternehmer starten so und holen später Partner oder Investoren dazu. Wichtig ist nur: Trenne sauber zwischen privat und geschäftlich, sonst kann die Haftungsbeschränkung im Extremfall durchbrochen werden. Dokumentiere alle Entscheidungen schriftlich, auch wenn du formal keine Gesellschafterversammlung brauchst. Bei der Plan-D-Akademie begleiten wir regelmäßig Solo-Gründer bei ihrer ersten GmbH.
Nein, bei einer Bargründung reicht es, zunächst die Hälfte einzuzahlen – also 12.500 Euro. Die restlichen 12.500 Euro bleiben als "noch nicht eingeforderte Einlage" im Gesellschaftsvertrag stehen und können bei Bedarf später eingefordert werden. Bei Sachgründungen (wenn du z.B. Maschinen, Computer oder Fahrzeuge einbringst) gelten andere Regeln – hier muss der volle Wert sofort zur Verfügung stehen. Wichtig: Das eingezahlte Stammkapital ist nicht "weg", sondern gehört der GmbH und steht für Investitionen zur Verfügung. Allerdings solltest du es nicht sofort komplett ausgeben, denn die GmbH muss jederzeit zahlungsfähig bleiben.
Von der ersten Idee bis zur fertigen, eingetragenen GmbH solltest du 6-8 Wochen einplanen. Das gliedert sich so: 1-2 Wochen Vorbereitung (Konzept, Gesellschaftsvertrag), Notartermin (1 Tag), Stammkapital einzahlen (1-3 Tage), dann 2-4 Wochen bis zur Handelsregistereintragung. In dringenden Fällen geht es auch schneller (3-4 Wochen), bei Komplikationen oder in Ferienzeiten kann es länger dauern. Ab Notartermin existiert deine GmbH übrigens schon als "GmbH in Gründung" (i.G.) und kann eingeschränkt tätig werden – vollwertig bist du aber erst nach Handelsregistereintragung. Plane also ausreichend Zeit ein und starte nicht erst, wenn du am 1. des Monats dringend Rechnungen schreiben musst!
Grundsätzlich ja – die Haftungsbeschränkung ist der Hauptvorteil der GmbH. Gläubiger können nur auf das Vermögen der GmbH zugreifen, nicht auf dein Privatvermögen. ABER: Es gibt Ausnahmen! Du haftest persönlich, wenn du als Geschäftsführer deine Pflichten verletzt (z.B. zu spät Insolvenz anmeldest, Steuern nicht abführst oder vorsätzlich handelst). Auch wenn du persönliche Bürgschaften übernommen hast (was Banken oft verlangen), greift die Haftungsbeschränkung nicht. Und bei Vermögensvermischung (privat und geschäftlich nicht getrennt) kann ein Gericht die Haftungsbeschränkung "durchbrechen". Deshalb: Führe die GmbH ordentlich, erfülle alle Pflichten und trenne sauber zwischen Firma und Privatleben. Dann bist du gut geschützt.
Das hängt stark von deiner Situation ab. Als Faustregel: Bei Umsätzen unter 100.000 Euro pro Jahr ist ein Einzelunternehmen oder eine GbR oft die praktischere Wahl – einfacher, günstiger, weniger Verwaltung. Eine GmbH macht auch bei kleinerem Umsatz Sinn, wenn: du hohes Haftungsrisiko hast (z.B. im Handel oder Handwerk), du professionell auftreten musst für deine Zielkunden, du Investoren oder größere Finanzierung brauchst, oder du planst, schnell zu wachsen. Viele Gründer starten klein als Einzelunternehmer und wechseln zur GmbH, sobald das Business läuft – das ist völlig in Ordnung. Die GmbH ist kein Muss für den Start, aber oft der richtige nächste Schritt beim Wachstum.

Du bist hier gelandet, weil du beruflich mehr willst – und das ist der erste Schritt! Mit unseren AVGS-geförderten Coachings unterstützen wir dich gezielt auf deinem Weg zurück in den Job oder in die Selbstständigkeit. Ob Bewerbungsstrategien, Karriereplanung oder der Sprung ins eigene Business – wir machen deinen Neustart konkret und erreichbar. Lass uns gemeinsam deine Ziele verwirklichen!