
Du möchtest ein Kleingewerbe anmelden und fragst dich, was das kostet? Die gute Nachricht vorweg: Die reine Gewerbeanmeldung ist erschreckend günstig. Die schlechte Nachricht: Drumherum kommen noch ein paar Kosten auf dich zu, die viele Gründer unterschätzen.
Viele angehende Unternehmer schrecken vor der Selbstständigkeit zurück, weil sie hohe Kosten befürchten. Dabei ist gerade das Kleingewerbe der günstigste und einfachste Einstieg in die Selbstständigkeit. Wenn du weißt, welche Kosten wirklich auf dich zukommen, kannst du realistisch planen – und wirst keine bösen Überraschungen erleben.
In diesem kompakten Ratgeber erfährst du alle Kosten der Kleingewerbeanmeldung – von der obligatorischen Anmeldegebühr über versteckte Posten bis zu den laufenden Kosten nach der Gründung. Transparent, ehrlich und auf den Punkt gebracht.
Die zentrale Frage zuerst: Was zahlst du direkt bei der Anmeldung?
Die Gebühr für die Gewerbeanmeldung ist gesetzlich nicht bundeseinheitlich geregelt. Jede Stadt und Gemeinde legt sie selbst fest. Das Ergebnis:
Spanne: 15-65 Euro sind möglich, typisch sind 20-35 Euro
Beispiele:
Die Gebühr zahlst du direkt vor Ort – bar oder manchmal per EC-Karte. Manche Ämter bieten auch Online-Anmeldung an, dann per Überweisung.
Für deine Anmeldegebühr erhältst du:
Das war's. Keine Beratung, keine Extras – nur die reine Verwaltungsleistung.
Die Anmeldung selbst kostet nichts zusätzlich, aber du brauchst:
In den meisten Fällen reicht der Personalausweis. Sonderfälle können aber zusätzliche Kosten verursachen.
Die Anmeldegebühr ist nur die Spitze des Eisbergs. Nach der Anmeldung flattern weitere Rechnungen ins Haus.
Das kommt auf dich zu: Etwa 4-8 Wochen nach der Gewerbeanmeldung meldet sich die IHK mit einer Rechnung. Jedes Gewerbe ist automatisch IHK-Mitglied (außer Handwerksbetriebe, die zur Handwerkskammer gehören).
Kosten im ersten Jahr:
Beispiel München:
Wichtig: Die IHK-Mitgliedschaft ist Pflicht, kein freiwilliger Verein. Du kannst nicht austreten. Dafür gibt's kostenlose Beratungsangebote und Seminare.
Nach der Gewerbeanmeldung musst du dich auch bei der zuständigen Berufsgenossenschaft anmelden – meist innerhalb einer Woche.
Kosten: Stark abhängig von der Branche:
Die Berufsgenossenschaft ist für die gesetzliche Unfallversicherung zuständig. Auch wenn du allein arbeitest und keine Mitarbeiter hast – du musst dich anmelden.
Das Finanzamt meldet sich automatisch nach der Gewerbeanmeldung und schickt dir einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung.
Kosten direkt: 0 Euro (das Ausfüllen ist kostenlos)
Aber: Viele Gründer holen sich hier Hilfe vom Steuerberater, weil der Fragebogen komplex ist und wichtige Weichenstellungen enthält (Kleinunternehmerregelung ja/nein? Gewinnermittlung?).
Steuerberater-Kosten: 100-300 Euro für Erstberatung und Hilfe beim Ausfüllen. Gut investiertes Geld, wenn du dir unsicher bist!
Mehr Infos zur ersten Steuererklärung als Gewerbetreibender findest du in unserem separaten Guide.
Neben den Behördenkosten brauchst du eine Grundausstattung für dein Business.
Minimale Ausstattung:
Je nach Geschäft zusätzlich:
Viele dieser Anschaffungen kannst du steuerlich absetzen – bewahre alle Belege auf!
Website:
Visitenkarten: 20-100 Euro für 500-1.000 Stück
Logo/Design:
Google My Business: Kostenlos, aber essentiell für lokale Geschäfte!
Social Media: Profile anlegen ist kostenlos, Werbung kostet (Budget ab 50 Euro/Monat sinnvoll)
Betriebshaftpflicht: 100-500 Euro/Jahr (erste Zahlung oft direkt bei Abschluss). Mehr zur Betriebshaftpflichtversicherung.
Vermögensschadenhaftpflicht: 150-800 Euro/Jahr (für Dienstleister wichtig). Details zur Vermögensschadenhaftpflichtversicherung.
Rechtsschutz: 200-400 Euro/Jahr (optional, aber hilfreich)
Gründungsberatung: 0 Euro (IHK bietet kostenlose Erstberatung) bis 2.000 Euro für intensive Begleitung
Steuerberater (Erstgespräch): 100-300 Euro
Fachschulungen: 0-1.000 Euro (je nach Branche)
Bei der Plan-D-Akademie unterstützen wir Gründer praxisnah bei allen Schritten – von der Gewerbeanmeldung bis zur ersten Rechnung.
Fassen wir zusammen. Hier drei typische Szenarien:
Gesamt: ca. 445 Euro
Gesamt: ca. 4.900 Euro
Gesamt: ca. 16.120 Euro
Fazit: Die reine Anmeldung ist günstig (20-60 Euro), aber ein realistischer Kleingewerbe-Start kostet je nach Geschäftsmodell 500-15.000 Euro.
Nach dem Start laufen monatliche Kosten auf. Kalkuliere realistisch!
Krankenversicherung: 200-500 Euro/Monat (als Selbstständiger Pflicht!)
IHK-Umlage: Ab bestimmtem Umsatz, umgerechnet ca. 10-50 Euro/Monat
Berufsgenossenschaft: Umgelegt ca. 10-50 Euro/Monat
Versicherungen: 20-100 Euro/Monat (je nach Umfang)
Website/Software: 10-50 Euro/Monat
Geschäftskonto: 0-15 Euro/Monat (viele Neobanken bieten Gratis-Konten)
Steuerberater: 50-300 Euro/Monat (optional, bei laufender Betreuung)
Miete (Büro/Lager): 0-1.000+ Euro/Monat (je nach Bedarf)
Marketing: 50-500+ Euro/Monat (Budget selbst festlegen)
Material/Wareneinkauf: Je nach Geschäft sehr variabel
Fahrtkosten: 50-300 Euro/Monat
Fortbildung: 0-200 Euro/Monat
Ein Kleingewerbe-Betreiber sollte mit mindestens 300-600 Euro fixen monatlichen Kosten rechnen – plus Lebenshaltungskosten! Dein Umsatz muss das erstmal decken, bevor du Gewinn machst.
Warum ist das Kleingewerbe (als Einzelunternehmen) so beliebt? Weil es günstig ist!
Kleingewerbe:
GmbH:
Mehr zum GmbH gründen findest du hier.
Wenn du mit einem Partner startest:
GbR: Ähnlich günstig wie Kleingewerbe (jeder meldet separat an), aber beide haften persönlich. Mehr zur GbR.
Kosten: Etwa doppelt so viel wie Einzelunternehmen (zwei Anmeldungen, zwei IHK-Beiträge etc.)
Ja! Es gibt Unterstützung:
Wenn du aus ALG-I-Bezug gründest:
Zuschuss für professionelle Gründungsberatung:
Viele Bundesländer und Städte haben eigene Programme:
Informiere dich bei IHK, Handwerkskammer oder Wirtschaftsförderung deiner Stadt!
Steuern sind keine direkten Gründungskosten, aber du solltest sie kennen:
Einkommensteuer: Auf deinen Gewinn (progressiv, 0-45%)
Gewerbesteuer: Freibetrag 24.500 Euro, darüber ca. 14-17% (je nach Gemeinde). Details zur Kleingewerbe-Steuer.
Umsatzsteuer: 19% (oder 7%), außer du nutzt Kleinunternehmerregelung (dann keine USt bis 22.000 Euro Umsatz)
Wichtig: Plane Rücklagen für Steuern! Mindestens 30% deines Gewinns solltest du zur Seite legen.
Mehr Tipps zum Thema selbstständig machen ohne Eigenkapital findest du hier.
Die Gewerbeanmeldung selbst kostet 20-60 Euro – ein Witz. Aber drumherum summiert sich's:
Absolutes Minimum: ca. 500 Euro für spartanischen Start
Realistisch: 1.000-5.000 Euro für soliden Start mit Grundausstattung
Laufende Kosten: 300-600 Euro/Monat fixe Kosten (plus Lebenshaltung!)
Die gute Nachricht: Im Vergleich zu anderen Rechtsformen ist das Kleingewerbe unschlagbar günstig. Du brauchst kein Stammkapital, keinen Notar und keine komplexe Buchhaltung. Perfekt für den Einstieg!
Unser Tipp bei der Plan-D-Akademie: Plane realistisch, spare nicht am falschen Ende (gute Website, Versicherung!), aber übertreib's auch nicht. Ein Kleingewerbe soll dich nicht ruinieren, sondern den Weg in eine erfolgreiche Selbstständigkeit ebnen. Fang klein an, wachse organisch – und investiere in dein Business, wenn es läuft.
Mehr zum Thema wie mache ich mich selbstständig findest du in unserem umfassenden Ratgeber. Los geht's – dein Kleingewerbe wartet!
Ja, grundsätzlich schon! Jedes angemeldete Gewerbe ist automatisch IHK-Mitglied (außer Handwerksbetriebe, die zur Handwerkskammer gehören). Die gute Nachricht: Bei einem Gewerbeertrag unter 5.200 Euro im Jahr bist du vom IHK-Grundbeitrag befreit – zahlst also 0 Euro. Erst darüber werden Beiträge fällig, gestaffelt nach Ertragshöhe. Die IHK meldet sich automatisch nach deiner Gewerbeanmeldung und fordert eine Selbstauskunft zu deinem voraussichtlichen Ertrag. Sei ehrlich bei der Angabe – am Jahresende wird ohnehin auf Basis deiner Steuererklärung abgerechnet. Die IHK-Mitgliedschaft hat auch Vorteile: kostenlose Beratung, Seminare und Netzwerkveranstaltungen stehen dir offen.
Absolut! Alle Kosten, die im Zusammenhang mit deiner Gewerbeanmeldung und Gründung stehen, sind Betriebsausgaben und mindern deinen Gewinn – und damit deine Steuerlast. Das gilt für: die Anmeldegebühr beim Gewerbeamt, IHK-Beiträge, Berufsgenossenschafts-Beiträge, Steuerberater-Kosten, Behördengebühren, und sogar vorweggenommene Betriebsausgaben (also Ausgaben VOR der offiziellen Anmeldung, wenn sie eindeutig geschäftlich waren). Bewahre alle Belege sorgfältig auf! In deiner ersten Steuererklärung gibst du diese Kosten als Betriebsausgaben an. Ein gutes Kassenbuch führen von Anfang an hilft dir, nichts zu vergessen. Je nach deinem Steuersatz bekommst du so 20-45% der Kosten über die Steuerersparnis zurück.
Die Abmeldung eines Gewerbes ist meistens günstiger als die Anmeldung – oft sogar kostenlos! Viele Gewerbeämter verlangen für die Gewerbeabmeldung 0-20 Euro, manche gar nichts. Du gehst einfach zum Gewerbeamt (oder meldest online ab) und teilst mit, dass du deine gewerbliche Tätigkeit beendest. Wichtig: Informiere auch das Finanzamt über die Geschäftsaufgabe und reiche eine Abschlusssteuererklärung ein. Die IHK wird automatisch informiert und stellt ihre Beitragserhebung ein. Wenn du nur vorübergehend pausierst (z.B. wegen Elternzeit), kannst du das Gewerbe auch "ruhend melden" – dann zahlst du weiter minimale Beiträge, musst aber bei Wiederaufnahme nicht neu anmelden.
Ja, leider! Die häufigsten Überraschungen: IHK-Nachforderungen – wenn dein Gewinn höher ausfällt als geschätzt, fordert die IHK nachträglich mehr Beiträge. Steuervorauszahlungen – das Finanzamt schätzt deinen Gewinn und verlangt vierteljährlich Vorauszahlungen. Wenn du das Geld nicht zurückgelegt hast, wird's eng. Nachzahlungen bei der ersten Steuererklärung – viele rechnen nicht damit, dass 30-40% des Gewinns ans Finanzamt gehen. Berufsgenossenschafts-Nachforderung – die erste Rechnung ist oft eine Schätzung, später kommt die korrekte Abrechnung. Pflichtversicherungen – Krankenversicherung als Selbstständiger ist teurer als viele denken (200-500 Euro/Monat). Unser Tipp: Lege von Anfang an 30-40% aller Einnahmen auf ein Rücklagenkonto. Dann bist du für alle Nachforderungen gewappnet!
Definitiv ja – wenn du es richtig angehst! Die Kosten eines Kleingewerbes sind überschaubar im Vergleich zu anderen Unternehmensformen. Eine GmbH kostet dich in der Gründung mehrere Tausend Euro plus 25.000 Euro Stammkapital. Ein Kleingewerbe startet ab 500 Euro. Wichtig ist: Die Kosten sind nur dann ein Problem, wenn dein Umsatz zu niedrig ist. Kalkuliere realistisch: Wenn du 300-600 Euro monatliche Fixkosten hast, plus deine Lebenshaltung von z.B. 2.000 Euro, brauchst du mindestens 2.500-3.000 Euro Einnahmen pro Monat, um davon leben zu können. Bei Dienstleistungen mit 50 Euro Stundensatz sind das 50-60 Stunden im Monat – absolut machbar! Sobald du mehr verdienst, lohnt sich's richtig. Das Kleingewerbe ist der perfekte Einstieg in die Selbstständigkeit – günstig, unkompliziert und flexibel.

Du bist hier gelandet, weil du beruflich mehr willst – und das ist der erste Schritt! Mit unseren AVGS-geförderten Coachings unterstützen wir dich gezielt auf deinem Weg zurück in den Job oder in die Selbstständigkeit. Ob Bewerbungsstrategien, Karriereplanung oder der Sprung ins eigene Business – wir machen deinen Neustart konkret und erreichbar. Lass uns gemeinsam deine Ziele verwirklichen!