
Du bist arbeitslos und willst dich selbstständig machen, aber das nötige Startkapital fehlt? Das ist eine besonders herausfordernde Situation. Einerseits kann die Selbstständigkeit dein Weg aus der Arbeitslosigkeit sein – andererseits sind Banken bei arbeitslosen Gründern oft zurückhaltend mit Krediten.
Die gute Nachricht: Es gibt spezielle Programme und Finanzierungsmöglichkeiten genau für deine Situation. Der Staat will Gründungen aus der Arbeitslosigkeit fördern, denn jeder neue Selbstständige entlastet die Sozialkassen und schafft möglicherweise sogar Arbeitsplätze. Du musst nur wissen, wo du ansetzt und wie du deine Chancen maximierst.
In diesem Ratgeber zeige ich dir ehrlich und realistisch, welche Finanzierungsoptionen du als Arbeitsloser hast, welche Hürden auf dich zukommen und wie du sie überwindest. Ohne Beschönigung, aber mit konkreten Lösungen und praktischen Tipps.
Lass uns ehrlich sein: Als Arbeitsloser einen Kredit zu bekommen ist schwieriger als mit festem Job. Aber nicht unmöglich!
Keine Sicherheiten: Ohne Einkommen meist auch keine Immobilien, keine größeren Ersparnisse.
Schlechte Bonität: Arbeitslosigkeit verschlechtert den Schufa-Score.
Kein Eigenkapital: Viele haben ihre Rücklagen aufgebraucht.
Skeptische Banken: Normale Banken sind bei arbeitslosen Gründern sehr zurückhaltend.
Staatliche Förderung: Der Staat WILL, dass du dich selbstständig machst – es gibt spezielle Programme.
Motivierter Gründer: Wer aus der Not eine Tugend macht, bringt oft besonders viel Motivation mit.
Zeit für Vorbereitung: Im Gegensatz zu vielen Vollzeit-Beschäftigten hast du Zeit für Planung, Kurse, Netzwerk.
Zweite Chance: Die Selbstständigkeit kann dein Neustart sein – mit der richtigen Vorbereitung!
Mehr zur generellen Selbstständigkeit erfährst du in unserem Guide wie mache ich mich selbstständig.
Der Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit ist speziell für dich gemacht.
Eine Förderung (kein Kredit!) in zwei Phasen:
Phase 1 (6 Monate):
Phase 2 (9 Monate, optional):
Gesamt: Bis zu 15.000 Euro Förderung über 15 Monate!
Das ist kein Kredit, sondern ein Zuschuss – du musst nichts zurückzahlen!
ALG-I-Empfänger: Du musst Arbeitslosengeld I beziehen (nicht ALG II/Bürgergeld)
Restanspruch: Mindestens 150 Tage ALG-I-Anspruch übrig
Hauptberuflich: Die Selbstständigkeit muss deine Haupttätigkeit werden (mindestens 15 Std/Woche)
Tragfähigkeit: Deine Geschäftsidee muss tragfähig sein (Businessplan!)
Fachkundige Stellungnahme: Ein Experte (IHK, Steuerberater, Gründungsberater) muss die Tragfähigkeit bestätigen
Wichtig: Der Gründungszuschuss ist eine Ermessensleistung – die Arbeitsagentur kann auch ablehnen. Umso wichtiger ist ein überzeugender Businessplan!
Zeige Erfolgsaussichten: Die Agentur will sehen, dass du wirklich davon leben kannst.
Qualifikation betonen: Branchenerfahrung, Fachkenntnisse, Weiterbildungen.
Zeitplan realistisch: Wann willst du welche Umsätze erreichen?
Unterstützung nutzen: Gründungsberater helfen bei Antrag und Businessplan (oft kostenlos über Arbeitsagentur).
Nicht sofort ablehnen lassen: Bei Ablehnung kannst du Widerspruch einlegen – oft mit Erfolg!
Bei der Plan-D-Akademie helfen wir dir, einen bankfertigen Businessplan zu erstellen, der auch das Arbeitsamt überzeugt.
Wenn du Bürgergeld (ehemals Hartz IV / ALG II) beziehst, gibt's den Gründungszuschuss nicht. Aber eine Alternative:
Eine ergänzende Förderung zum Bürgergeld für deine Gründung:
Plus: Darlehen für Sachausstattung bis 5.000 Euro möglich!
Weniger Geld: Einstiegsgeld ist niedriger als Gründungszuschuss
Länger möglich: Bis zu 24 Monate statt 15
Plus Bürgergeld: Du bekommst weiter Bürgergeld + Einstiegsgeld
Mehr Auflagen: Oft strengere Kontrolle durch Jobcenter
Trotzdem: Besser als nichts! Nutze es als Brücke in die Selbstständigkeit.
Wenn du zusätzlich Kapital für Investitionen brauchst:
Kleine Kredite speziell für Gründer und Kleinunternehmer:
Höhe: 1.000-25.000 Euro
Laufzeit: Meist 1-4 Jahre
Zinsen: Höher als geförderte Gründerkredite, aber niedriger als Dispokredite (ca. 7-10%)
Besonderheit: Auch für Gründer mit schwacher Bonität oder ohne Sicherheiten
Mikrofinanzfonds Deutschland:
Soziale Banken:
Regionale Mikrokreditinstitute:
Businessplan: Auch hier unverzichtbar
Tragfähigkeit: Deine Idee muss funktionieren können
Bürge: Manchmal hilfreich (z.B. Familie/Freunde)
Rückzahlungsfähigkeit: Du musst zeigen, dass du die Raten bedienen kannst
Bürgschaftsbanken übernehmen Bürgschaften, wenn dir Sicherheiten fehlen:
Auch für Arbeitslose möglich, wenn die Geschäftsidee überzeugt!
Der Klassiker: "Friends, Family and Fools"
Vorteile:
Nachteile:
Wenn, dann richtig:
Über Plattformen wie Startnext, Kickstarter:
Vorteile:
Nachteile:
Eher selten bei Gründungen aus Arbeitslosigkeit, aber möglich:
Wenn deine Idee richtig gut ist, könnten Investoren einsteigen. Du brauchst dann ein überzeugendes Pitch Deck.
Die ehrlichste Option: Bootstrapping – also mit dem auskommen, was du hast.
Strategie:
Viele erfolgreiche Unternehmer starteten genau so. Mehr dazu: selbstständig machen ohne Eigenkapital.
Egal welche Finanzierung – ohne Businessplan geht nichts!
Für Arbeitsagentur/Jobcenter: Nachweis der Tragfähigkeit
Für Banken/Mikrokreditgeber: Vertrauensbasis bei fehlenden Sicherheiten
Für fachkundige Stellungnahme: IHK/Steuerberater prüfen deinen Plan
Für dich selbst: Zwingt dich, alles durchzudenken
Executive Summary: Zusammenfassung auf 1 Seite
Geschäftsidee: Was bietest du an? Für wen? Was macht dich besonders?
Marktanalyse: Gibt es Nachfrage? Wer sind die Wettbewerber?
Marketing: Wie gewinnst du Kunden? (Besonders wichtig: Neukundengewinnung)
Finanzplanung:
Gründerperson: Wer bist du? Qualifikationen? Erfahrung?
Chancen und Risiken: Ehrliche Einschätzung
Zu optimistisch: "Im ersten Jahr mache ich 100.000 Euro Umsatz!" → Unrealistisch
Kosten unterschätzt: Vergessene Posten (Versicherungen, Marketing, etc.)
Keine Recherche: "Ich schätze mal..." → Zeig Daten und Quellen!
Zu vage: "Ich mache Beratung" → Für wen genau? Zu welchem Preis?
Rechtschreibfehler: Wirkt unprofessionell
Kostenlose Unterstützung:
Kostenpflichtig:
Unser Tipp: Nutze kostenlose Angebote für Grundlagen, investiere bei Bedarf in professionelle Unterstützung für den Feinschliff.
Wenn Kapital knapp ist, wähle ein Geschäftsmodell, das wenig erfordert:
Beratung, Coaching: Braucht nur dich und dein Know-how
Freiberufliche Tätigkeiten: Texter, Designer, Programmierer (mehr zur freiberuflichen Tätigkeit)
Handwerk: Mit vorhandenen Fähigkeiten (Maler, Elektriker etc.)
Reinigung/Hausmeister: Geringer Kapitalbedarf
Dropshipping: Verkauf ohne eigenes Lager
Affiliate-Marketing: Provision für Empfehlungen
Online-Kurse: Dein Wissen digital vermarkten
Virtuelle Assistenz: Administrative Aufgaben für andere
Mobile Services: Reinigung, Gartenpflege (Equipment: 500-2.000 Euro)
Second-Hand-Handel: Flohmarkt, eBay, Kleinanzeigen
Food-Truck/Marktstände: (mit gemieteter Ausstattung)
Wichtig: Wähle etwas, das zu deinen Fähigkeiten passt UND wofür Nachfrage besteht!
Als Arbeitsloser, der sich selbstständig macht:
Während Gründungszuschuss: Oft weiter über Arbeitsagentur versichert (prüfen!)
Nach Gründungszuschuss: Du musst dich selbst versichern
Tipp: Plane diese Kosten im Businessplan mit ein!
Die meisten Selbstständigen sind nicht rentenversicherungspflichtig. Plane trotzdem Altersvorsorge ein – mehr zur Rentenversicherung für Selbstständige.
Betriebshaftpflicht: Fast immer sinnvoll (100-500 Euro/Jahr). Mehr zur Betriebshaftpflichtversicherung.
Vermögensschadenhaftpflicht: Für Berater/Dienstleister wichtig. Details zur Vermögensschadenhaftpflichtversicherung.
Rechtsschutz: Optional, kann aber helfen
Der Gründungszuschuss MUSS vor Aufnahme der Tätigkeit beantragt sein!
Lösung: Plane 2-3 Monate Vorlauf ein.
Manche starten nebenbei schwarz – das ist Betrug und gefährdet alles!
Lösung: Mach alles offiziell, kommuniziere mit der Agentur.
"Nach 3 Monaten bin ich reich!" → Nein.
Lösung: Plane realistisch mit 6-12 Monaten Anlaufzeit.
Gründungszuschuss läuft aus, Business läuft noch nicht richtig.
Lösung: Spare vom Gründungszuschuss! Nicht alles ausgeben.
Viele Arbeitslose vereinsamen, besonders zu Beginn der Selbstständigkeit.
Lösung: Coworking Spaces, Gründerstammtische, Netzwerke nutzen!
Viele heute erfolgreiche Unternehmer starteten aus der Arbeitslosigkeit:
Die Arbeitslosigkeit war für sie nicht das Ende, sondern der Anfang von etwas Neuem. Mit der richtigen Vorbereitung, Durchhaltevermögen und den passenden Förderprogrammen kannst auch du es schaffen!
Bei der Plan-D-Akademie glauben wir an dich – egal wo du herkommst. Wir unterstützen Gründer in allen Lebenslagen mit praktischem Wissen, ehrlichen Tipps und einer Community, die zusammenhält.
Nein, leider nicht! Der Gründungszuschuss ist eine Ermessensleistung – das bedeutet, die Arbeitsagentur kann frei entscheiden, ob sie ihn gewährt oder nicht. Es gibt keinen Rechtsanspruch! Die Entscheidung hängt davon ab: wie überzeugend dein Businessplan ist, wie deine Vermittlungschancen auf dem Arbeitsmarkt eingeschätzt werden, wie das Budget der Agentur aussieht, und wie dein persönlicher Arbeitsvermittler entscheidet. Deshalb ist es so wichtig, einen richtig guten Businessplan vorzulegen und die fachkundige Stellungnahme von einem anerkannten Experten zu holen. Bei Ablehnung kannst du Widerspruch einlegen – das hat oft Erfolg, wenn deine Argumente stark sind. Lass dich also nicht sofort entmutigen!
Nein, der Gründungszuschuss ist nur für hauptberufliche Selbstständigkeit gedacht. Du musst mindestens 15 Stunden pro Woche für deine Selbstständigkeit aufwenden und sie muss deine Haupteinnahmequelle werden (oder werden sollen). Eine nebenberufliche Selbstständigkeit wird nicht gefördert. Das macht auch Sinn: Der Gründungszuschuss soll dich aus der Arbeitslosigkeit in die Selbstständigkeit bringen, nicht nur ein Nebeneinkommen ermöglichen. Wenn du nur nebenbei gründen willst, kannst du das trotzdem tun – du musst es der Arbeitsagentur melden und darfst maximal 15 Stunden pro Woche arbeiten, sonst ruht dein ALG-Anspruch. Mehr zum nebenberuflichen Start: wie mache ich mich selbstständig.
Das kommt darauf an! Während der 6 Monate Gründungszuschuss: Dein ALG-Anspruch "läuft weiter" – das heißt, die Zeit wird vom Restanspruch abgezogen. Wenn du nach 3 Monaten abbrichst, hast du noch Restanspruch. Nach Ablauf des Gründungszuschusses: Wenn noch Restanspruch übrig ist, kannst du wieder ALG beantragen. Aber: Wenn du nachweislich fahrlässig oder vorsätzlich falsche Angaben gemacht hast (z.B. nie ernsthaft gegründet), können Rückforderungen kommen. Bei ehrlichem Scheitern passiert normalerweise nichts Schlimmes – du kannst zurück ins ALG. Wichtig: Früh mit der Arbeitsagentur kommunizieren, wenn es nicht läuft! Nicht einfach verschwinden.
Die Arbeitsagentur schaut vor allem auf Tragfähigkeit und Nachhaltigkeit. Gute Chancen haben: Dienstleistungen mit nachweisbarer Nachfrage (z.B. du warst Elektriker, gründest Elektro-Betrieb), Geschäftsideen mit niedrigen Fixkosten (weniger Risiko), Konzepte mit klarer Zielgruppe und realistischem Marketing, Ideen, für die du qualifiziert bist (Ausbildung, Erfahrung). Schlechte Chancen haben: extrem innovative/risikoreiche Ideen ohne Marktnachweis, Geschäftsmodelle mit sehr hohem Kapitalbedarf, Branchen mit hoher Scheiterquote (Gastronomie ohne Erfahrung), vage Konzepte ohne klare Kunden. Tipp: Zeige Belege für Nachfrage (z.B. Interessentenbekundungen, Umfragen, erste Testkunden). Je konkreter, desto besser!
Nein, absolut nicht! Der Antrag MUSS vor Aufnahme der selbstständigen Tätigkeit gestellt werden. Wenn du bereits gegründet hast (Gewerbeanmeldung, freiberufliche Tätigkeit angemeldet, erste Rechnungen geschrieben), ist es zu spät – dann gibt es keinen Gründungszuschuss mehr. Das ist eine harte Regel, aber sie gilt ausnahmslos! Deshalb: Erst Antrag stellen, auf Bewilligung warten, DANN gründen. Die Reihenfolge ist: 1. Businessplan erstellen, 2. Fachkundige Stellungnahme holen, 3. Antrag bei Arbeitsagentur stellen, 4. Auf Bescheid warten (kann 4-8 Wochen dauern), 5. Nach Bewilligung offiziell gründen. Ja, das bedeutet Vorlauf und Geduld – aber anders geht's nicht. Plane also mindestens 2-3 Monate ein, bevor du starten willst!

Du bist hier gelandet, weil du beruflich mehr willst – und das ist der erste Schritt! Mit unseren AVGS-geförderten Coachings unterstützen wir dich gezielt auf deinem Weg zurück in den Job oder in die Selbstständigkeit. Ob Bewerbungsstrategien, Karriereplanung oder der Sprung ins eigene Business – wir machen deinen Neustart konkret und erreichbar. Lass uns gemeinsam deine Ziele verwirklichen!